Freitagabend habe ich unwahrscheinlich viel Zeit. So viel Zeit, dass ich sogar dazu komme meine Online-Kontakte zu pflegen. Das sieht in etwa so aus: Ein Klick auf Facebook führt mich zu 17 neuen Benachrichtigungen. Grandios wie viele Menschen mir etwas mitzuteilen. Ich habe zwar Zeit, aber nicht so viel mir all das anzuschauen. "Das erledige ich montags", denke ich mir, wohl wissend, dass ich am Montag niemals dazu kommen werde, aber sich selbst zu belügen kann auch eine Tugend sein. Also klicke ich mich bei Twitter rein, wo ich im Wesentlichen nicht meinen Freunden, sondern den Topjournalisten des Landes folge. Man will ja schließlich nichts verpassen, rede ich mir zumindest ein. @florianklenk fordert Neuwahlen in Kärnten, @ArminWolf twittert teilweise sogar noch direkt aus der ZIB2 (unbedingt anschauen, die haben in letzter Zeit sowas von aufgeholt) und Politikwissenschafter @HubertSickinger ist gewohnt pointiert hinter all den korrupten Politikern her. "Höchst interessant!", denke ich, nicht einen der Kommentare tatsächlich lesend und frage mich stattdessen, was wohl gerade auf Tumblr, Instagram, Storify, Linkedin und Co. los ist. Ach ja, meine E-Mails habe ich da noch nicht gecheckt: 28 neue Nachrichten teilen mir mit, dass ich doch bitte auf Facebook, Linkedin, Twitter, Storify und Co. nachschauen soll. Ich lösche sie. Warum? Es ist Freitagnachmittag und eigentlich habe ich überhaupt keine Zeit.
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