Dienstag, 4. März 2014

Ich rauche - ein vollinhaltliches Geständnis

Das ist ein Geständnis: Ich bin nach dreijähriger Abstinenz ein Wiederholungstäter. Ja, ich rauche. Und zwar gar nicht so wenig - und wissen Sie was? Ich tu es gerne, obwohl ich mir der gesundheitlichen Folgen durchaus bewusst bin.

Ein mir bekannter Psycholge - selbst moderater Gelegenheitsraucher - meinte einmal "Was juckt euch das? Ich tausche Lebensqualität gegen Lebenszeit, na und?"

Das soll jetzt kein Plädoyer für diese gesundheitsschädliche Angewohnheit sein - schließlich leben wir im 21. Jahrhundert, aber was sich am Faschingdienstag ereignete sprengt jeden vernünftigen Rahmen. Nichtraucherschutz ist wichtig, richtig und völlig legitim, dennoch: Wenn ein selbsternannter Rauchersheriff an der Bar der größten Faschingsveranstaltung des Bezirks in einer penetranten Arroganz bei jedem Glimmstengel-Konsumenten auf das "Rauchen verboten"-Schild deutet, da - tschuldigung - knallen mir die Sicherungen. Selbst das Barpersonal war nicht vor den Belästigungen gefeit.

Geschätzt knapp ein Drittel der anwesenden Gäste nutzte die gemütliche Atmosphäre einer durch und durch gelungenen Veranstaltung sich eine anzuzünden - mich eingeschlossen. Dennoch konnte es besagter Sheriff nicht lassen immer wieder - und das sehr unhöflich - auf das Rauchverbot hinzuweisen. Mein Einwand er hätte jetzt zwei Möglichkeiten, mich erstens anzuzeigen (was völlig legitim gewesen wäre) oder mich mit Gewalt aus dem Saal zu befördern (was er natürlich nicht tat) endete in einer ziemlich rapiden Flucht des selbsternannten Moralapostels. Und das noch bevor ich ihm meine Visitenkarte zustecken konnte. Schließlich wollte ich es ihm und seiner rechtsfreundlichen Vertretung möglichst einfach machen, mich Unhold zur Rechenschaft zu ziehen.

Gut, Sie merken, ich schreibe mich gerade in Rage, darum lassen Sie uns diesen Klamauk mit einem finalen Witz beschließen: Der Rauchersheriff ist selbst extrem starker Raucher. Also: Wenn schon den Sittenwächter spielen, dann bitte selbst mit guten Beispiel voranzugehen. Das hilft der Glaubwürdigkeit enorm. Alles andere ist nämlich nur eines: knochentief peinlich.

Eine Bitte noch an die Feuerwehr: Ihr leistet hervorragende Arbeit, die man gar nicht genug loben kann. Ihr übernehmt den Brandschutz und die Sicherheit einer solchen Veranstaltung, haftet auch dafür - was wirklich keine Kleinigkeit ist. Eine solche Nervensäge in euren Reihen - und möge er auch noch so viel Einfluss gehabt haben - schadet diesem wohlverdienten Ansehen enorm. Alle anderen lade ich beim nächsten Mal gerne auf ein Bier (und vielleicht eine Zigarette) ein.

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